Kunst- und Theaterprojekte

Kreativität setzt positive Energie frei

Bei unseren Kunst- und Theaterprojekten können sich Kinder und Jugendliche kreativ ausdrücken. Wir bieten ihnen die Möglichkeit, Halt und positive Bestätigung zu erleben. Gleichzeitig fördern wir unterschiedliche persönliche und künstlerische Fähigkeiten und Fertigkeiten. Dieses zusätzliche Angebot wird zum Großteil durch unsere Spender:innen ermöglicht.

Malen und Gestalten

Unserer Kunsttherapeutin Wilma Balderhaar bietet ihre Workshops für die Kinder und Jugendlichen des Aufnahme- und Clearingzentrums (Walter-Frey-Zentrum) an. Sie finden das ganze Jahr über statt und stehen nach Absprache auch allen Kindern und Jugendlichen der Außenwohngruppen offen.

In den Workshops lernen die jungen Menschen unterschiedliche künstlerische Techniken:

  • das Malen mit flüssiger Farbe
  • das Gestalten mit Ton
  • unterschiedliche Drucktechniken
  • das Bildhauen

Die Angebote sind sehr beliebt, da wir unseren jungen Künstler:innen viel Raum zum Experimentieren und Sich-ausprobieren geben.

Ein Kunstwerk entsteht

Die Kinder und Jugendlichen können ihr Gestaltungsthema frei wählen. Im Vordergrund steht der Spaß am Kreativsein. Vielfältige Ideen werden mit verschiedensten Materialien ausgedrückt und setzen positive Energien frei. Die jungen Menschen finden bei uns den Raum, in dem sie das machen können, was ihnen am Herzen liegt bzw. was ihrem momentanen Bedürfnis entspricht. Das kreative Gestalten bietet ihnen die Chance, ihre Gefühle und Erlebnisse nonverbal auszudrücken. Nicht zuletzt entsteht ein eigenes Kunstwerk, das diese Prozesse „dokumentiert“.

 

Steinbildhauen

Eine von Kindern und Jugendlichen geschaffenen Standskulptur begrüßt Besucher:innen, Mitarbeitende und jungen Menschen, die zur EJBL kommen. Die Standskulptur wurde bereits 2019 von Kindern und Jugendlichen aus mehreren Einzelteilen gestaltet. Aus einer Einzelarbeit entstand somit eine Gemeinschaftsarbeit. Das pädagogische Ziel der EJBL war damit eindrucksvoll erreicht. Aus der damals provisorischen Werkstatt wurde inzwischen eine feste Einrichtung, in der nun regelmäßig Kunstprojekte stattfinden.

Der Stein der Weisheit

Ausgerüstet mit Schutzbrille und Schürze lernten die Kinder und Jugendlichen die Steinbildhauerwerkzeuge – Klöppel und Spitzeisen – kennen. Durch die Bearbeitung des 30 kg schweren „Bamberger Sandsteins“ aus dem Münsterland entstanden Gesichter, die zu einer Säule aus Steinblöcken zusammengefügt wurden. Einen festen Standort fand die Skulptur im Walter-Frey-Zentrum.

Eine Siebenjährige sagte zu ihrem Stein, nachdem sie ihn 90 Minuten mit voller Kraft und Begeisterung behauen hat: „Der Stein will es mit mir aufnehmen!“ Dieser Ausspruch bringt einen wichtigen Aspekt vom Steinbildhauen auf den Punkt: Der Stein wird zu einem standfesten Gegenüber, das einen mit seiner vollen Kraft und Stärke aufnimmt und aushält. Das kann zu einer sehr heilsamen Erfahrung werden.

 

 

Es wird Theater gespielt

Die EJBL ist der Theaterpädagogik in besonderer Weise verbunden, denn sie wirkt mehrdimensional. Sie fördert einerseits die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Aktiven und verbessert andererseits deren sprachlichen und motorischen Fähigkeiten. Diese Form der kulturellen Bildung hilft vor allem jungen Menschen, die Welt um sie herum zu greifen und zu begreifen. Die Kinder und Jugendlichen lernen, sich frei zu bewegen und frei zu denken.

Seit 2019 organisiert die EJBL Theaterprojekte zusammen mit der Akademie für kulturelle Bildung, Remscheid. Nach einer  pandemiebedingten Pause in 2020 konnte 2021 die „Konferenz der Jammerlappen“ realisiert werden.

 

Theater 2021: „Konferenz der Jammerlappen“

RGA Pressebericht vom 15.10.2021

 

Theater 2019: „Vom Sollen & Wollen!“

Die Initialzündung für die Theaterpädagogik in der EJBL war das im Herbst 2019 selbstentwickelte Theaterstück „Vom Sollen & Wollen“.

Das erste Stück war Improvisationstheater. Während der ersten beiden Tage gab es kreative Einheiten, die alle Teilnehmer:innen als Gruppe zusammenrücken ließen. Aus einzelnen Bausteinen setzte sich das Große und Ganze dann gefühlt wie von selbst zusammen. Unter Anleitung von Sandra Anklam (Theaterpädagogin und Schauspielerin) sowie sechs angehenden Theaterpädagoginnen, konnten zehn Kinder und vier Pädagoginnen und Pädagogen das Theaterstück entwickeln, proben und bei der Aufführung echte Bühnenluft schnuppern.

„Wir wussten bis zum Vormittag der Aufführung noch nicht wirklich, wie aus all den kleinen Stückchen ein echtes Theaterstück werden sollte. Wir vertrauten Sandra, die Professionalität ausstrahlte und vor allem Sicherheit gab. Auch sie hatte bisher nur die Überschrift vorgeschlagen und vorgegeben: Ein Theaterstück vom Sollen & Wollen! So entwickelten wir alle gemeinsam, mal in Kleingruppen, mal alle auf einmal, eine gemeinsame Aufführung. Die ganze Atmosphäre war erfüllt von Freude, Gleichberechtigung und sorgsamer Achtsamkeit einem jeden gegenüber“, so die Eindrücke der Teilnehmer:innen. Auch im Publikum war Begeisterung zu vernehmen: „Vielen Dank, dass ihr meinen Kindern so etwas Tolles ermöglicht habt!“