In diesem Spätherbst sind die Kinder und Jugendlichen der Evangelischen Jugendhilfe Bergisch Land (EJBL) wieder sehr aktiv.
Ein U-19-Fußballturnier, ein tierpädagogisches Angebot bei „Fitdankhund“, die Outdoor-Challenge und die Einweihung der neuen Bogensportanlage standen bereits auf dem Programm.
Der sport- und erlebnispädagogische Kreis „Abenteuer Bewegung“ konnte insgesamt über 80 junge Menschen bei diesen vier abwechslungsreichen Tagesveranstaltungen begeistern.
U-19-Fußballturnier
Beim U-19-Fußballturnier hatten wir drei Teams aus befreundeten Einrichtungen zu Gast. Das spielerische Niveau war sehr hoch und trotzdem wurde sportlich fair auf dem Platz gekämpft. Unser Team wurde aus Jugendlichen der Wohngruppe Kreuzstraße und einem Fußballer aus dem Aufnahme- und Clearing-Zentrum 2 (AC2) gebildet. Wir spielten nach dem Prinzip jeder-gegen-jeden mit Hin- und Rückrunde, sodass die jungen Wettkämpfer ordentlich in Bewegung kamen. Für uns steht aber nicht das gegenseitige Kräftemessen sondern das Miteinander im Turnier im Vordergrund.
Schließlich erreichte unser Team den wohlverdienten zweiten Platz. Jede Mannschaft bekam eine Urkunde und einen Pokal, denn jedes Team ist Sieger:in – egal ob erster oder vierter.
Fitdankhund
Silke Bergmann von „Fitdankhund“ hat einen kleinen Bauernhof mit Schafen, Ziegen, zwei Hunden und zwei Eseln. Die Kinder der Wohngruppe Kallenberg und Halzenberg mögen Tiere ganz besonders. So lag es nahe, dieses tierpädagogische Angebot in den Ferien unbedingt auszuprobieren.
Zu Beginn lernten die Kinder die Tiere und das Gelände spielerisch kennen. Sie konnten erstmal nur beobachten und ihre Auszeit vom Alltag genießen. Dann wurde der Kontakt zu den Tieren angebahnt. Erst durfte man sie streicheln. Doch dann wurden die Tiere gefüttert, gepflegt und geputzt. Auch die Ställe wurden ausgemistet und schließlich sogar der Pferdekonten erlernt.
Die Aktion war für einige Kinder eine Herausforderung, da zu Beginn noch gewisse Berührungsängste vor den teilweisen sehr großen Tieren vorhanden waren. Diese wurden aber durch behutsames Heranführen – gemeinsam in der Gruppe – überwunden.
Einigen Kinder hingegen, denen die soziale Interaktion mit Menschen schwerfällt, konnten mit den Tieren leichter in Kontakt treten, was ein wichtiges Ziel der tierstützten Pädagogik ist:
Kinder, die Probleme haben, Bindungen zu Menschen aufzubauen, gelingt dies zu Tieren oft schneller und besser. Denn Tiere bewerten nicht – weder das Aussehen noch den Intellekt. Die Interaktion mit Tieren ist für diese Kinder oft ein Brückenschlag und ein Übungsfeld, um in Zukunft Menschen zu vertrauen und Bindungen aufbauen zu können.
Outdoor-Challenge
Direkt am darauffolgenden Tag fand die Outdoor-Challenge statt. Auch die bewegungsfreudigen Kallenberger waren wieder mit dabei und die Aufnahmegruppe 1 (AC1), von extern kamen auch noch drei Einrichtungen hinzu, sodass wir gut 30 Personen waren. Da war die Gruppengröße schon Challenge genug.
Draußen-alles-selbst-machen war die Devise: Wanderstock finden und schnitzen, Feuerholz sammeln und zerkleinern und vor allem die zwei großen Lagerfeuer hegen und pflegen. Um nicht einzurosten, machten wir dann in der Gesamtgruppe einige Gelände- und Laufspiele auf unserem Sportplatz. Das Ketten-Fangen machte den Kindern am meisten Spaß. Danach teilten wir die Großgruppe in drei Kleingruppen ein: Fußball spielen, Lagerfeuer befeuern und Schatzsuche inklusive Schnitzeljagd. So konnte sich jede:r nach seiner Fasson bewegen. Im Nu war es Abend und wir grillten uns Würstchen und Stockbrot über der offenen Flamme.
Doch jetzt war der Spaß noch nicht vorbei, denn die größte Challenge wartete noch auf uns: Auf ging es zur Nachtwanderung ins Naturschutzgebiet Küppelstein in direkter Nachbarschaft der Müngstener Brücke. Hier hieß es, Grenzen austesten und Ängste überwinden, denn nachts im Wald ist es wirklich dunkel und kalt. Zwischendurch schalteten wir auch die Taschenlampen aus, um uns ein wenig zu gruseln – auch das trauten sich alle. Und als wir wieder aus dem Wald herauskamen, waren wir alle ein bisschen mutiger und noch abenteuerlustiger als zuvor.
Einweihung der neuen Bogensportanlage
Neben dem Fußballplatz, der Feuerstelle und dem Kletter-Parcours hat die EJBL nun eine vierte Outdoor-Attraktion: die Bogensport-Anlage. Sie wurde mit einem Bogensport-Event Anfang November feierlich eingeweiht. Als aktive Schützinnen und Schützen kamen das Sozialpädagogisch-Betreute-Wohnen, die Wohngruppen Kallenberg und Kreuzstraße und die AC2 zu Besuch.
Das größte Fußballtor Remscheids
Hausmeister Michael Foit und Sportpädagoge Kai Birwer hatten die Anlage zuvor installiert und betoniert und aus 2 Fußballtoren eines mit Überlänge schweißen lassen, damit das Pfeilnetz in Zukunft aus Sicherheitsgründen hoch genug positioniert werden kann. Über drei Meter ist unser Unikat-Tor nun hoch.
Die jungen Bogensportler:innen hatten zum Auftakt viel Spaß, denn wir befestigten Donuts auf den Zielscheiben, sodass Treffer kulinarisch belohnt werden konnten. Da inzwischen die Winterzeit angebrochen ist, schossen wir im Halbdunkel – die Zielscheiben waren allein von Orientierungslichtern angeleuchtet, was für einen besonderen Kick bei den Aktiven sorgte. Das werden wir in diesem Winter auf jeden Fall wiederholen.