22. August 2022

Unser viertes Abenteuer Eifel – diesmal in der ‚Toskana‘

In den 2010er Jahren besuchte die EBL dreimal das Köhlerhütten-Camp in Irrel in der Südeifel. Nach drei Jahren Corona-‚Pause‘ erlebten zwölf Kinder und drei Fachkräfte vom 12. bis 14. Juli 2022 ihr Abenteuer Eifel diesmal im kleinen Dörfchen Alendorf. Der beschauliche Ort ist mit dem berühmten Kalvarienberg geschmückt und wird „Toskana der Eifel“ genannt, da die ortsansässigen Wacholdersträucher wie südeuropäische Zypressen aussehen.

Das große Abenteuer in diesem Jahr war die Art der Übernachtung: „Biwakieren“ auf dem Rasen vor unserer rustikalen Grillhütte stand auf dem Programm. Ausgestattet mit Isomatten und Schlafsäcken übernachtete die kleine Gruppe, bestehend aus Kindern der Wohngruppen Halzenberg und Kallenberg, unter freiem Himmel in der Natur.

‚Off-Road‘ zum Kalvarienberg
Bevor es aber ans finale Einrichten der Lagerstätte ging, standen noch ein paar Teambuildingspiele und eine kleine Wanderung zum Kalvarienberg an. Der Weg dorthin war bereits das erste Abenteuer der Tour. Denn die Gruppe entschied sich gemeinsam querfeldein zu wandern. Also fernab der eigentlichen Wanderwege – über Felder und Bäche und auch den steilen Aufstieg zum Berg meisterten wir ‚off road‘. Oben angekommen bot sich uns ein herrlicher Ausblick auf ‚Toskana-Alendorf‘. Bänke und Holzliegen luden zum Pausieren und Ausruhen ein. Den Blick auf das Gipfelkreuz gerichtet, freuten sich die Kinder und Jugendlichen über ihren ersten persönlichen Erfolg.

Zurück am Lagerplatz wurden dann die Schlafplätze ausgesucht und „eingerichtet“. Es war für alle Kinder und Jugendlichen eine neue Erfahrung, draußen auf dem Boden zu übernachten. Am Abend standen dann noch kleinere Aktionen wie Begehen der Slackline und Tischklettern auf dem Programm. Der Abend klang mit einem gemütlichen Lagerfeuer und einem sensationellen Blick auf den hellen Vollmond aus.

Am zweiten Tag standen dann gleich mehrere Attraktionen auf der Tagesordnung.
Nach einem ausgiebigen Frühstück und dem anschließenden Morgensport, machte sich die Gruppe auf den Weg zu den Birresborner Eishöhlen. Schon vor dem Eintritt in die Höhlen merkte man einen deutlichen Temperaturumschwung. Während es draußen gute 30 Grad waren, wurde es vor den Höhlen immer kühler. In den Höhlen selbst wird es nicht wärmer als 7 Grad. Neben der Haupthöhle gab es noch fünf weitere Höhleneingänge, die durch die Gruppe beklettert und durchkrochen werden konnten. Es ist tief beeindruckend, wie sich die Natur ihre Wege durch die Höhlen gegraben hat. Die Höhlen sind durch kleine, enge und schmalen Gängen miteinander verbunden und mussten natürlich von der Gruppe, welche sich mit Stirnlampen ausrüstete, erforscht werden. Anschließend erholte sich die Gruppe bei einer kurzen Mittagspause – inklusive schönem Ausblick auf den gegenüberliegendem Vulkan „Kalem“.

Vogel- und Wolfspark Kasselburg
Danach ging es weiter zum Vogel- und Wolfspark Kasselburg, dem zweiten großen Abenteuer des Tages. Hier konnten wir uns die Greifvogelshow und die anschließende Wolfsfütterung anschauen –, die Kinder waren begeistert. Bei der Vogelschau flog beispielsweise der Geier ‚Gonzo‘ nur wenige Zentimeter über die Köpfe der Kinder hinweg.

Da aller guten Dinge drei sind, fuhren wir auf dem Heimweg noch am Freilinger See vorbei. Eigentlich wollten wir chillen und baden, doch Abenteuer drei zeichnete sich eher durch „Toben“ und „Wasserkämpfe“ aus.

Bevor es dann abends auf die Isomatten ging, wollten die Kinder noch eine Runde Verstecken spielen. Also ging es um 23 Uhr in den angrenzenden Wald, welcher das Spielfeld markierte. Auch dabei konnten sich die Kinder und Jugendlichen zum Teil über persönliche Erfolge erfreuen. Denn es ist alles andere als selbstverständlich, sich um diese Uhrzeit in den sehr dunklen Eifel-Wald zu trauen.

Der dritte Tag startete wieder mit einem ausgiebigen Frühstück. Danach halfen alle fleißig beim Aufräumen der Lagerstätte und dem Packen der Autos mit. Nach einer ausgiebigen Reflexionsrunde fuhren wir noch einmal zum Abkühlen an den Freilinger-See, bevor dann der Rückweg in die Heimat in Angriff genommen wurde.

Auch wenn bei jeder Abenteuer-Fahrt Spaß und Spannung im Vordergrund stehen, werden gleichzeitig (erlebnis-)pädagogische Ziele verfolgt:
– Grenzen erfahren und erweitern
– kooperieren und kommunizieren
– bewegen in und mit der Natur
– lernen, mit Ängsten umzugehen
– erfahren von Erfolgen
– fördern der Sozialkompetenz

In einem Punkt waren sich aber alle einig: Nächstes Jahr wieder! Gerne auch mit etwas mehr Zeit für Abenteuer! Begleitet wurde die Gruppe von Noelle Müller, David Hamacher (beide aus der Wohngruppe Kallenberg) und Kai Birwer (gruppenübergreifende Stabsstelle).