Im beschaulichen Alendorf erlebte die Wohngruppe Kallenberg Ende Juli 2024 ihr Abenteuer Eifel. Am Ortsrand des rustikalen Dörfchens liegt der Kalvarienberg, der durch viele ortstypische Wacholdersträucher geschmückt ist. Diese sehen aus wie südeuropäische Zypressen und daher wird Alendorf auch als die „Toskana-Eifel“ bezeichnet.
Im Schatten des Berges bezogen wir unsere rustikale Grillhütte, die aber eigentlich nur als Materialdepot fungierte. Wir sind aus härterem Holz geschnitzt und richteten draußen auf dem Rasen unser Biwak ein. Ausgestattet mit Isomatten und Schlafsäcken übernachteten wir unter freiem Himmel im Herzen der Natur.
Erster Stopp Kalvarienberg
Als erstes wollten wir unseren Nachbarn – den Kalvarienberg – begrüßen. Festes Schuhwerk an und los! Der Weg dorthin war bereits das erste Abenteuer der Tour. Denn die Gruppe entschied sich gemeinsam querfeldein zu wandern. Also fernab der eigentlichen Wanderwege – über Felder und Bäche und auch den steilen Aufstieg zum Berg meisterten wir ‚off road‘. Oben angekommen bot sich uns ein herrlicher Ausblick auf ‚Toskana-Alendorf‘. Bänke und Holzliegen luden zum Pausieren und Ausruhen ein. Den Blick auf das Gipfelkreuz gerichtet, freuten sich die Kinder und Jugendlichen über ihren ersten persönlichen Erfolg. Der Abstieg fiel deutlich leichter und wir ließen den Tag bei Lagerfeuer und Stockbrot gemächlich ausklingen.
Eishöhlen und Vulkane
Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück zu den Birresborner Eishöhlen auf. Schon vor dem Eintritt in die Höhlen merkte man einen deutlichen Temperaturumschwung. In den Vulkanhöhlen selbst wird es nicht wärmer als 7 Grad. Neben der Haupthöhle gab es noch fünf weitere Höhleneingänge, die wir beklettern und durchkriechen konnten. Es ist tief beeindruckend, wie sich die Natur ihre Wege durch das Vulkangestein gegraben hat: Sie sind durch kleine, enge und schmalen Gängen miteinander labyrinthartig verbunden und mussten natürlich von uns erforscht werden. Anschließend erholte sich die Gruppe bei einer kurzen Mittagspause – inklusive schönem Ausblick auf den gegenüberliegendem Vulkan „Kalem“.
Auf der Rückfahrt durch die Vulkaneifel zum Camp lag ein weiterer erloschener Vulkan, der Arensberg, auf unserem Weg. Dieser ist bekannt für seine Landart. Durch ein Felsentor kann man direkt zur Basis des Kraters gelangen. Hier sind die Vulkangesteine in symmetrischen Mustern zu Kreisen angeordnet. Zusätzlich hatte sich ein Kratersee nach diesem nassen Sommer gebildet. Ganz zur Freude unseres Begleithundes Chilli, der ein erfrischendes Bad nahm.
Vogel- und Wolfspark Kasselburg
Am letzten Tag ging es als finales Highlight zum Vogel- und Wolfspark Kasselburg. Hier konnten wir uns die Greifvogelshow und die anschließende Wolfsfütterung anschauen – die Kinder waren begeistert. Bei der Vogelschau flog beispielsweise der Gänsegeier ‚Gonzo‘ nur wenige Zentimeter über die Köpfe der Kinder hinweg. Bei der anschließenden Wolfsfütterung war es für uns der Wahnsinn, die Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Mehrfach fragten die Kinder, ob der Zaun auch wirklich hoch und stabil genug sei.
Checkout und Feedback
Dann ging es zurück zum Camp: Aufräumen und Putzen waren angesagt, das gehört dazu – auch wenn es eine lästige Pflicht ist.
In der Abschlussrunde äußersten sich alle Kinder positiv – auch wenn die meisten von ihnen sehr müde waren.
Bei jeder Abenteuer-Fahrt stehen Spaß und Spannung im Vordergrund, gleichzeitig werden (erlebnis-)pädagogische Ziele verfolgt, wie die betreuenden Mitarbeitenden abschließend noch einmal zusammenfassten:
– Grenzen erfahren und erweitern
– Kooperieren und kommunizieren
– Bewegen in und mit der Natur
– Lernen, mit Ängsten umzugehen
– Erfahren von Erfolgen durch Überwindung von Hindernissen
– Fördern der Sozialkompetenz