30. August 2022

Ferienfreizeit: Mehr als nur ein Urlaub?

Einmal im Jahr organisieren die Wohngruppen – so auch die Jungengruppe Eberhardstraße 49 – eine Ferienfreizeit. Die Fachkräfte agieren hierbei gemeinsam mit den Jugendlichen; wie z.B. beim Aussuchen des Urlaubsortes und bei der Planung der Reise.

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte letztes Jahr leider keine Ferienfreizeit stattfinden. Umso größer war die Freude, dass die Wohngruppe dieses Jahr in die Niederlande nach Burgh Haamstede reisen konnte. Ein Feriendomizil aus altbekannten Tagen.

In den Sommerferien 2022 erkundeten somit fünf Mitarbeitende und acht Jugendliche der Jungengruppe die Ortschaften rund um Burgh Haamstede. Wir hatten nur ein Ziel: Uns vom Alltag zu erholen! Wir sonnten uns am Strand, genossen den Ausblick auf das Meer und ließen es uns an gemeinsamen Grillabenden gut gehen. Wir verbrachten alle eine sehr schöne Zeit miteinander.

 

 

Aber ist eine Ferienfreizeit nur ein Urlaub? Eine Zeit zur Erholung?
Wozu dient sie eigentlich?
Nicht alle Familien haben die Möglichkeit in den Urlaub zu fahren. Ferienfreizeiten sind für die Kinder und Jugendliche daher eine Besonderheit in ihrem Leben. Neben den spaßigen und erholsamen Aspekten, die man aus den Urlauben kennt, hat die gemeinsame Ferienfreizeit auch einen pädagogischen Hintergrund.

 

Soziales Lernen im Urlaub
So ist eine Ferienfreizeit auch als intensive pädagogische Arbeit zu verstehen, die über einen längeren Zeitraum andauert. Sie ermöglicht den Kindern und Jugendlichen durch das Schaffen von Freiräumen, eine bewusste Auseinandersetzung mit anderen Kulturen und Lebensstilen. Dabei stärken die gemeinsamen Gruppenerlebnisse und die dadurch erlebten Erfahrungen das Selbstvertrauen und das Zusammengehörigkeitsgefühl.

 

Ebenso tragen Ferienfreizeiten zum sozialen Lernen bei. Kinder und Jugendliche probieren ihre eigene Rolle in Gruppensituationen aus und lernen, mit Feedback umzugehen. Die Beziehungsarbeit lässt sich gerade in Ferienfreizeiten intensivieren. Die Mitarbeitenden, wie auch die Kinder und Jugendlichen, lernen eine neue Seite des Gegenüber kennen. Auch bei der Planung von Tagesabläufen werden die Kinder und Jugendlichen aktiv miteinbezogen und können im Rahmen der Partizipation mitbestimmen.

Ferienfreizeiten sind in der Jugendhilfe ein wichtiges Werkzeug, um Kinder und Jugendlichen zu fördern und zu unterstützen. Die Pädagog*innen profitieren hierbei deutlich von der erhöhten Bereitschaft der jungen Menschen, Beziehungsangebote im Urlaub anzunehmen. Als positive Konsequenz lässt sich oft die Festigung der Gruppenstabilität beobachten.

Ferienfreizeiten sind demnach Orte der Erholung, der Bildung und der Partizipation.