24. Juli 2025

Interview mit unserer Powerfrau Diana Silber

Mutter, Sozialarbeiterin, Fotografin und Rettungsschwimmerin

Interview-EJBL-Mitarbeiterin-Diana-Silber-Juli-2025-02Diana Silber ist eine Frau mit vielen Talenten und einem beeindruckenden Engagement. Während ihrer Elternzeit arbeitet sie nicht nur als Teilzeitkraft in der Wohngruppe Intzestraße der Evangelischen Jugendhilfe Bergisch Land (EJBL), sondern ist auch eine leidenschaftliche Fotografin und sogar nebenberuflich als Rettungsschwimmerin aktiv. Wir haben sie zu einem Gespräch getroffen, um zu erfahren, wie sie all diese Rollen unter einen Hut bekommt und was sie antreibt.

EJBL: Hallo Diana, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Zuerst einmal: Wie geht es deiner kleinen Mathilda?

Diana Silber: Mathilda wird im Oktober zwei Jahre alt und ihr geht es wunderbar. Sie hält mich ordentlich auf Trab!

EJBL: Das glaube ich gerne! Was motiviert dich denn als Mutter in Elternzeit dazu, trotzdem in der Wohngruppe Intzestraße zu arbeiten? Das ist ja nicht unbedingt selbstverständlich.

Diana Silber: Ich möchte gerne den Kontakt zu den Jugendlichen und natürlich auch zu meinen Kolleginnen und Kollegen halten. Die Arbeit in der Wohngruppe hat mir schon immer sehr viel Freude bereitet, und das Team Intzestraße hält immer gut zusammen. Ich fühle mich dort einfach wohl. Gleichzeitig ist es mir wichtig, die Jugendlichen weiterhin beim Aufwachsen und Heranreifen zu begleiten.

EJBL: Wie oft bist du denn im Dienst?

Diana Silber: Ich mache ausschließlich Wochenenddienste in meiner Elternzeit, zwei pro Monat. Das sind insgesamt zehn Stunden pro Woche.

EJBL: Und wieso übernimmst du gerade Wochenenddienste inklusive Übernachtung in der Wohngruppe? Das ist ja oft eine Herausforderung für Fachkräfte.

Diana Silber: Am Wochenende sind die Kinder in der Wohngruppe meistens entspannt. Es gibt keinen Schul-, Hausaufgaben- oder Freizeitstress. Im Gegenteil, ich habe dann wirklich Zeit für die jungen Menschen, und sie sind dankbar dafür. Außerdem entlaste ich die Kolleginnen und Kollegen, denn gerade die Wochenenddienste sind für die Fachkräfte, die Vollzeit arbeiten, immer schwierig mit dem Privatleben zu vereinbaren.

EJBL: Sind die zwei Wochenenddienste pro Monat für dich auch finanziell interessant?

Diana Silber: Ja, auf jeden Fall! Das Gehalt ist ein wichtiger Zugewinn für meine kleine Familie.

Gutes Zeitmanagement ist alles!

EJBL: Du übernimmst jetzt zusätzlich den Job als Fotografin für die Personal-Fotos der EJBL-Fachkräfte, und ich weiß auch, dass du nebenberuflich als Rettungsschwimmerin im H²O jobbst. Wie kriegst du das alles zeitlich hin? Das klingt nach einem sehr vollen Terminkalender!

Diana Silber: Gutes Zeitmanagement ist alles! Ich war früher Leistungsschwimmerin, deshalb bin ich sehr gerne im Schwimmbad und am Wasser. Das gehört für mich seit frühester Jugend dazu.
Und Fotografieren mache auch für mein Leben gern. Die neue Aufgabe, die Porträtfotos von den EJBL-Fachkräften zu machen, ist wirklich klasse. Ich habe den Anspruch, die Menschen in Momenten einzufangen, in denen sie möglichst natürlich aussehen. Ich denke, das funktioniert bis jetzt ganz gut. Früher habe ich vor allem Landschaftsaufnahmen gemacht – auch schon im professionellen Rahmen. Porträts zu machen, sehe ich nun als neue Herausforderung. Neben dem Fotografieren tausche ich mich auch gerne mit den anderen Kolleginnen und Kollegen aus. Das ist immer ein nettes Come-Together.

EJBL: Du scheinst also ein sehr vielseitiger Mensch zu sein. Warum hast du dich generell für das Berufsfeld der stationären Jugendhilfe entschieden, das ja als ein sehr herausfordernder Arbeitsbereich im sozialen Bereich gilt?

Interview-EJBL-Mitarbeiterin-Diana-Silber-Juli-2025-01Diana Silber: Ich weiß schon, seit ich 13 Jahre alt bin, dass ich etwas Soziales machen will. Damals gab es eine Serie auf RTL 2, die Streetworker bei ihrer Arbeit auf der Straße begleitet hat. Das hört sich jetzt vielleicht naiv an, aber das wollte ich dann auch, und so ist es auch gekommen. (Diana lacht)

In der stationären Jugendhilfe unterstützt man das Familiensystem ganzheitlich. Die Eltern werden entlastet, und die jungen Menschen werden in den Wohngruppen unterstützt. Natürlich ist der Job manchmal hart, zum Beispiel wenn die Jugendlichen in Krisen sind. Aber wenn man diese dann gemeinsam meistert, wachsen junge Menschen und Fachkräfte gleichermaßen an ihren Erfahrungen. Dann empfinde ich meine Arbeit als sehr sinnvoll und erfüllend.

 

EJBL: Liebe Diana, was für ein schönes Plädoyer für die stationäre Jugendhilfe! Wir danken dir herzlich für dieses offene und inspirierende Gespräch!