Wermelskirchen. Christian Lindner hat turbulente Tage und Wochen hinter sich. Aber so stürmisch die politischen Wogen um den Ex-Bundesfinanzminister auch sind, seine Wermelskirchener Wurzeln vergisst er nicht.
„Wir feiern eigentlich fast wie letztes Jahr“, verrät Lindner, der am Städtischen Gymnasium sein Abitur absolvierte, auf Nachfrage des Wermelskirchener General-Anzeigers. „Die ganze Familie kommt zu uns. Am Heiligen Abend gibt es wie in meiner Kindheit bei meinen Großeltern in Wermelskirchen Gans.“
Was Lindner betont: „Selten habe ich mich so auf das Fest gefreut wie dieses Jahr.“ Das mag auch daran liegen, dass der 45-Jährige schon im Frühjahr mit seiner Ehepartnerin Franca Lehfeldt sein erstes Kind erwartet.
Bürgermeisterin Marion Holthaus feiert mit der Patchworkfamilie. Quelle: Michael Schütz (mis)
Wermelskirchens Bürgermeisterin Marion Holthaus verbringt frisch verheiratet das Weihnachtsfest. „In diesem Jahr freue ich mich ganz besonders auf die Weihnachtstage, die wir bewusst ganz ruhig und im engsten Familienkreis geplant haben“, sagt sie auf Nachfrage.
Heiligabend im Haus der Begegnung
Und: „Heiligabend werde ich – wie in den vergangenen Jahren auch – nachmittags ins Haus der Begegnung gehen und mit den Seniorinnen und Senioren dort Weihnachten feiern. Das ist in meinen Augen eine wirklich wunderbare Tradition, die eingeführt wurde, damit niemand alleine sein muss zum Fest. Und in diesem Jahr geht zum ersten Mal auch mein Mann mit. Anschließend werden wir zuhause gemeinsam mit meinem Sohn und meiner Schwester kochen und den Heiligabend entspannt bei einem schönen Essen genießen.“
Am ersten Weihnachtstag geht Familie Holthaus morgens in die Kirche „und wir werden uns dann in Ruhe auf den Ansturm am zweiten Weihnachtstag vorbereiten. Denn wir sind ja inzwischen eine Patchwork-Familie und es wird sicherlich sehr fröhlich und schön, weil meine Schwestern mit Partnern und auch alle Kinder mit ihren Partnerinnen und Partnern zu uns zum Essen kommen. Und wenn zwischendurch Luft ist, werde ich auf jeden Fall ‚Drei Haselnüsse für Aschenbrödel‘ gucken.“
Eric Hausherr ist „100 Prozent Weihanchtsfan“. Quelle: Anette Hammer/Freistil Fotografie
Eric Hausherr, Chef der Volkshochschule für Wermelskirchen, Burscheid und Leichlingen ist Weihnachts-Fan. „Wir genießen es, traditionell zu feiern, mit selbst geschlagenem Tannenbaum – das macht inzwischen schon unser Sohn – und es muss eine Nobilistanne sein, weil die so schön riecht“, erzählt er.
Ein Kirchenbesuch muss sein
Auch ein Kirchenbesuch am Heiligabend müsse sein und dann an den Weihnachtstagen das Fest mit der ganzen Familie, „Eigentlich würden wir uns noch einen 3. und 4. Weihnachtsfeiertag wünschen“, sagt Eric Hausherr lachend.
„Das Schönste aber ist, dass wir es trotz beruflichem Jahresabschlussstress immer schaffen, uns schon die vier Wochen vorher viel Zeit für gute Freunde und Nachbarn und Familie zu nehmen für gemeinsame Abendessen, Kekse backen, Weihnachtsmarktbesuche, Brunchs sowie Kaminabende.“ Und: „Nach Weihnachten stürzen wir uns jedes Jahr in den Schnee und fahren gemeinsam mit zwei Familien nach Österreich. Ich selber bin leidenschaftlicher Snowboarder und Skifahrer.“
Herbert Reul pflegt die Tradition. Quelle: Oliver Berg/dpa/Archivbild
Ganz auf „seine Frauen“, nämlich die Ehefrau und Töchter, verlässt sich an Weihnachten der NRW-Innenminister und CDU-Landtagsabgeordnete des Rheinisch-Bergischen Kreises, Herbert Reul, der sein Weihnachtsfest ebenfalls zuhause im Bergischen verbringt – mit Familie, Kindern und Enkeln.
Herbert Reul vertraut auf Frau und Töchter
„Was das Essen angeht, ergebe ich mich meinem Schicksal, dass ich darauf keinen Einfluss habe“, sagt Herbert Reul, „das entscheidet traditionell meine Frau zusammen mit den Töchtern. Ich habe aber auch keinen Grund, mich zu beschweren, denn egal was es gibt – es kommt immer etwas sehr Gutes dabei heraus, was hervorragend schmeckt“, ist er überzeugt.
Er freue sich sehr auf die Weihnachtstage; „insbesondere darauf, ein wenig zur Ruhe zu kommen und mit der Familie zusammen zu sein, das ist mir wichtig.“
Silke Gaube lässt sich von ihrem Neffen kulinarisch verwöhnen. Quelle: Roland Keusch
Traditionell feiert auch Silke Gaube, Leiterin der Evangelischen Jugendhilfe Bergisches Land. „Ich bin gern mit meiner Familie unterm Baum und mag tatsächlich am liebsten die klassische Gans“, verrät sie. „Mein Neffe ist Koch und verwöhnt und dann. Geschenke bringt der Weihnachtsmann nur für die kleinen Kinder. Insgesamt sind wir zwölf Menschen, die zusammen essen, kochen und spielen.“
RGA, 24.12.2024, Text: Anja Carolina Siebel