24. Mai 2022

Unsere Raupen „nimmersatt“

Die experimentierfreudige Wohngruppe Halzenberg stellte sich im Mai einer neuen Herausforderung und führte einen wissenschaftlichen Versuch durch: Die Kinder der Gruppe zogen gemeinsam mit ihren Pädagog*innen eine „Schmetterlingsfamilie“ auf. Die aus Asien stammenden Götterbaum-Spinner wurden vom Ei-Stadium bis zum fertigen Schmetterling gehegt und gepflegt.

Terrarium

Zu Beginn ihres Lebens fressen die stecknadelgroßen Raupen als erstes ihre Eierschalen, bevor sie sich an ganze Kirschlorbeerblätter heranwagen. Die Kinder der Gruppe staunten, wie gefräßig die kleinen Wesen sind. Nimmersatt ist wirklich der richtige Begriff für den Hunger der Raupen. Sie werden im weiteren Verlauf des Projekts zusehends dicker und wechseln ihre Farbe von braun über grün zu blau.

Ei-Stadium

Die Raupen fühlen sich auf der Hand eher trocken und nicht schleimig an, die Füße sind wie „Saugnäpfe“. Diese haptischen Erfahrungen quittierten die jungen Menschen mit Zitaten von „iih – wie ekelig“ bis „boah – wie cool“.

Fütterung

Wachsende Aufgaben für junge Menschen

Bei diesem Projekt lernten die Kinder der Wohngruppe, Verantwortung für ein wachsendes Lebewesen zu übernehmen. Sie wurden bei jedem Schritt der Entwicklung miteinbezogen. Die Kinder fütterten die Raupen mit Blättern, die sie vorher pflückten, hielten die Bodenoberfläche feucht und säuberten das Terrarium. Große Aufregung herrschte, wenn sich deutliche Veränderungen beobachten ließen, wie z.B. der Übergang von Raupe zu Kokon und schließlich zum fertigen Schmetterling.

Größenvergleich

Ein Schmetterling entschlüpft

Es ließ sich beobachten, dass jede Raupe ihr eigenes Tempo bei der Verpuppung hat. Der sich entwickelnde Kokon, besteht aus einem Faden, der zu Seide gesponnen werden kann. Schließlich entschlüpft dem Kokon ein wunderschöner brauner Schmetterling. Erstaunlich ist, dass nach einer durchschnittlichen Verpuppungsdauer von 14 Tagen der fertige Schmetterling selber nur circa 10 Tage lebensfähig ist. Seine Blütezeit ist daher nur kurz aber intensiv. Denn in dieser Zeit ist es für den Schmetterling die wichtigste Aufgabe, sich zu paaren und wieder Eier zu legen, um den Fortbestand des Lebens zu sichern.

Ein Schmetterling entschlüpft