Remscheid, 25. Juli 2025 – Niklas Stürzel, 20 Jahre alt, hat sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei uns in der Evangelischen Jugendhilfe Bergisch Land (EJBL) in Remscheid absolviert. Ursprünglich nicht ganz zufrieden mit seiner Ausbildung im Bereich Metalltechnik am Berufskolleg, fand er über die Website der EJBL eine Stelle in der Inobhutnahmegruppe und war dort ein Jahr lang im Tagdienst tätig. Seine Arbeit wurde sowohl von den Fachkräften seiner Wohngruppe als auch von Geschäftsführerin Silke Gaube hoch gelobt.
In diesem Interview blickt Niklas auf seine Erfahrungen zurück und erzählt, wie ihn sein FSJ im sozialen Bereich überzeugt hat.
EJBL: Lieber Niklas, du warst nun ein Jahr lang als FSJ-ler in der Inobhutnahmegruppe beschäftigt. Gehen wir mal ganz an den Anfang zurück. Wie war dein Start in der Jugendhilfe?
Niklas: Das war eine aufregende Zeit! Ich habe ja erst zwei Tage später angefangen, nachdem die Gruppe eröffnet hatte. Alles war neu, und es herrschte eine tolle Aufbruchstimmung in meinem Team. Ich habe die Gruppe quasi miteröffnet (Niklas lacht). Die Kolleginnen und Kollegen kannten sich zwar schon von gemeinsamen Tagungen und Aktionen, aber sie haben mich super aufgenommen.
EJBL: Wie bist du überhaupt zur EJBL gekommen?
Niklas: Ich hatte nur eine grobe Vorstellung, wie ich mein FSJ gestalten wollte: Etwas Soziales mit jungen Menschen – das war mein Ziel. Ich hatte schon mal ein Praktikum im Kindergarten absolviert, das war klasse. Dann habe ich nach etwas Ähnlichem in Remscheid gesucht und bin über die Website der EJBL auf die FSJ-Ausschreibung gestoßen. Das war dann ein Volltreffer für mich.
Die Motivation in der Inobhutnahmegruppe ist groß
EJBL: Was war hier anders im Vergleich zu deinen Erfahrungen im Kindergarten?
Niklas: Die Kinder und Jugendlichen in der Inobhutnahmegruppe sind natürlich deutlich älter, meist über 13 Jahre. Das war auf jeden Fall anders. In dem Kindergarten, wo ich tätig war, waren auch die Erzieher:innen im Schnitt deutlich älter und nicht mehr ganz so engagiert wie das Team hier. Die Motivation in der Inobhutnahmegruppe ist groß, das war eine wirklich gute Erfahrung. Davon konnte ich mir einiges abschauen.
EJBL: Was war für dich die größte Herausforderung bei deiner Arbeit?
Niklas: Geduld haben in Stresssituationen. Ich habe mal eine Jugendliche von der Bushaltestelle abgeholt und bis zu unserer Gruppe begleitet. Die ganze Zeit über war die Person schlecht drauf und hat sich übel beschwert, weil sie nicht in der Jugendhilfe sein wollte. Wenn solche Situationen über einen längeren Zeitraum anhalten und es keine Ablenkung oder Entlastung gibt, ist das schon schwer für mich auszuhalten.
EJBL: Wie siehst du die EJBL als Arbeitgeberin?
Niklas: Wir haben hier einen bunten Mix von Fachkräften. Speziell hier am Waldhof habe ich mich immer willkommen gefühlt und konnte auch Mitarbeiter:innen aus anderen Teams immer etwas fragen, und mir wurde freundlich geholfen. Ich fand auch die großen Feste immer gut, wo wir uns alle getroffen haben. Vor allem das Sommerfest – ich komme auch Ende August wieder, als Ehemaliger – und die School’s Out Party, letztere war ziemlich entspannt.
EJBL: Und wie geht es jetzt für dich weiter?
Niklas: Ich habe ja vor dem FSJ den Metalltechnik-Bereich am Berufskolleg besucht, aber das war nichts für mich. Mein Jahr in der EJBL hat mich für den sozialen Bereich ‚gewonnen‘. Ich beginne in ein paar Wochen meine Ausbildung zum Erzieher in einem Wermelskirchener Kindergarten.
EJBL: Das freut uns sehr! Wir wünschen dir viel Glück auf deinem weiteren Berufsweg und freuen uns schon, dich auf dem Sommerfest in fünf Wochen wiederzusehen.