7. Februar 2020

Besuch aus Südafrika in der Teamleiter-Konferenz zum Jahresbeginn 2020

Zum Jahresbeginn 2020 besuchte uns Britta Wagner aus Südafrika in Remscheid. Früher arbeitete sie als Sozialpädagogin für die Nachbar-Stadt Wermelskirchen und leitete u.a. das dortige Kinder- und Jugendparlament. Einigen ‚dienstälteren‘ Mitarbeitenden der Evangelischen Jugendhilfe Bergisch Land ist sie noch gut bekannt.

Seit inzwischen 10 Jahren ist sie nun in Südafrika tätig und engagiert sich in ihrer Heimatstadt Worcester auch dort im sozialen Bereich.

Worcester hat, genau wie ganz Südafrika, eine hohe Arbeitslosenquote. Vor allem die Jugendlichen und jungen Erwachsenen trifft es hart: 55% sind im Land z.Zt. arbeitslos – mehr als die Hälfte. Es gibt Gegenden in Worcester, in denen viele Familien in Armut leben und manchmal nicht wissen, wo sie Geld für ein Brot herbekommen sollen. Oftmals sind diese Familien auch sehr zerrüttet – alleinerziehende Mütter oder gar Omas, Tanten oder älteste Geschwister, die nach bestem Wissen und Gewissen versuchen, die Kinder großzuziehen, sind damit jedoch oftmals aufgrund der sehr schwierigen Umstände überfordert.

Britta Wagners Organisation „Ithemba“ (das bedeutet Hoffnung) hilft den benachteiligten jungen Menschen und möchte ihnen Chancen auf ein autonomes Leben ermöglichen. In diesem Zusammenhang bietet Ithemba an zwei unterschiedlichen Standpunkten in Worcester den Kindern der Umgebung eine Hausaufgabenhilfe nach der Schule an und arbeitet eng mit den hiesigen Grundschulen zusammen. Allein ehrenamtliche Mitarbeitende kümmern sich um das Wohl der Kinder, so bezeichnet sich Britta Wagner selbst als ‚hauptamtlich-ehrenamtliche‘ Fachkraft.

Überraschend für die Mitarbeitenden der EJBL war v.a., dass die Hilfsorganisation allein von Spendengeldern lebt und keine öffentlichen Gelder zur Verfügung hat. Dies wäre im deutschen Jugendhilfesystem nahezu undenkbar, da hier zum Teil hoher Kosten- und  Belegungsdruck vorherrschen. So kann man die Arbeit von Ithemba nicht genug loben, basiert sie doch auf dem persönlichen Engagement der Beteiligten in besonderer Weise.

Wir danken der lieben Britta Wagner ganz herzlich für den interessanten Vortrag über ihr soziales Wirken in der äußerst südlichen Hemisphäre und wünschen Ithemba weiterhin viel Glück.