In der heilpädagogischen Kinderwohngruppe wurden in einer gemeinsamen Wochenendaktion Traumfänger gebastelt. Die Kinder erstellten mit großer Begeisterung und Ausdauer ganz individuelle Traumfänger und waren mit ihren jeweiligen Ergebnissen sehr zufrieden. Im Anschluss wurden diese direkt aufgehängt, wobei jedes Kind sich den Platz dafür in seinem Zimmer gut überlegte.
Die meisten Traumfänger hängen nun an der Decke direkt über den Betten. Da die Mitarbeitenden auch in der Wohngruppe schlafen, wenn sie Nachtbereitschaft haben, kam ein Junge auf die Idee, für deren Bett auch noch einen Traumfänger zu basteln: „Ihr braucht auch einen Traumfänger an eurem Bett, damit ihr auch gut schlafen könnt.“.
Gerade traumatisierte Kinder zeigen Ängste beim Schlafen. Es kommt vor, dass sie nachts häufig von Alpträumen wach werden oder nächtliche Angstattacken haben. Was genau passiert ist oder was sie so bewegt, können sie in solchen Momenten selten benennen. Die Traumfänger sollen die Alpträume und „Gefahren“ symbolisch von den Kindern „fernhalten“ und ihnen so dabei helfen, sich sicherer zu fühlen und besser schlafen zu können.
Über diese Aktion konnten die Mitarbeitenden mit den Kindern über deren Ängste ins Gespräch kommen, was ein erster Schritt für eine Stabilisierung und Bearbeitung sein kann.
Bereits nach wenigen Tagen erzählt ein Mädchen morgens: „Weißt Du was? Heute Nacht kamen wieder erst die Dinosaurier, aber dann habe ich doch geträumt, dass ich eine Prinzessin war, weil der Traumfänger ja die Dinosaurier gefangen hat.“